Seit Anfang des Jahres ist der erste unserer Anästhesisten durch die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin zertifiziert. Stefan Deil hat als erster die hohen Hürden genommen und ist jetzt einer von etwa 500 Anästhesisten in Deutschland, die sich ihre Ausbildung in der ultraschallgestützen Durchführung von Nervenblockaden von der führenden Fachgesellschaft bestätigen lassen. Mit über 800 Mitgliedern stellen die Anästhesisten mittlerweile fast 10% der 9000 Ärzte in der DEGUM, mit starker Tendenz nach oben! Mussten sich noch vor wenigen Jahren die Narkoseärzte bei der Punktion von Gefäßen und der Blockade von Nervensträngen weitgehend auf ihre Erfahrung und Kenntnisse der Anatomie verlassen, können Dank der Weiterentwicklung von Punktionskanülen und Ultraschallgeräten mittlerweile auch kleinere Nerven unter Sicht gezielt und mit kleinen Mengen örtlicher Betäubungsmittel sicher blockiert werden. Unten sehen Sie einen kleinen Videoclip; dort suchen wir den ersten von drei Nerven auf, die die Hand und den Unterarm versorgen. Die pulsierende Arterie (im Bild schwarz) hat etwa einen Durchmesser von 8 mm, der Nerv selbst ist nur 2-3 mm dick. Deutlich zu erkennen die 0,8 mm dünne Punktionskanüle, die von links ins Bild kommt.
Durch die hohe räumliche Auflösung und die Verwendung spezieller, für die Darstellung durch Ultraschall optimierter Punktionskanülen kann das Lokalanästhetikum unter Sicht injiziert werden. Oft reichen wenige ml örtliches Betäubungsmittel, um eine sichere Ausschaltung des Schmerzempfindens für viele Stunden nach der Operation zu erreichen. Damit werden Nebenwirkungen verringert und der Komfort für die Patienten erhöht.